Der Irrtum, Olivenöl wäre nicht zum Braten geeignet, ist weit verbreitet, stimmt aber nicht. Dabei ist Olivenöl zum Braten nicht nur aus gesundheitlicher Sicht sehr gut geeignet, sondern Sie können das Olivenöl auch bis zu Temperaturen von 180 °C bis 230 °C erhitzen.
Unser-Tipp: Hohe Temperaturen von über 180 °C werden selbst auf einem 250 °C vorgeheizten Ofen praktisch nie erreicht. Grund dafür wird durch den Wasseranteil des Bratguts und Ihren Zutaten wie Gemüse, Fleisch und Fisch meist deutlich unter 150 °C reguliert.
Worauf Sie achten sollten!: Erst wenn das Wasser verdunstet ist und das Essen beginnt schwarz zu werden bzw. zu verbrennen wird es kritisch und somit gesundheitsschädlich. Denn bei diesen Temperaturen verändern die Bestandteile Ihres Gerichts chemisch.
Was sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) über das Olivenöl?
Zum Frittieren eignen sich alle Öle und Fette die einen hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren haben, wie Olivenöl oder ölsäurereiches Sonnenblumenöl." - Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
Olivenöl wird rund um Mittelmeer in Ländern wie Griechenland, die Türkei, Italien und Spanien seit Jahrtausenden fast ausschließlich zum Kochen und Braten verwendet. Auch zum Backen verwenden es die Griechen sehr gerne. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Neben den physikalischen Eigenschaften natürlich liegt es natürlich auch am Geschmack. Die fruchtigen, herben und leicht bitteren Noten und Aromen von Olivenöl verfeinern den Geschmack nahezu allen Speisen. Dabei spielt es keine Rolle ob, Fisch, Fleisch, Gemüse oder Salate.
Der Rauchpunkt entscheidet!
Ob sich Olivenöl zum Braten eignet entscheidet der sogenannte Rauchpunkt, welcher bei jedem Speiseöl anders ist. Dies ist die Temperatur, ab der über dem Öl eine deutliche Rauchentwicklung sichtbar ist.
Mit einem vergleichsweise relativ hohen Rauchpunkt von ca. 180° C ist natives Olivenöl bestens zum Braten geeignet.
Unser-Tipp: Wenn das Olivenöl beim Kochen oder Braten in der Pfanne beginnt zu rauchen, dann sollten Sie die Temperatur reduzieren.
Rauchpunkte verschiedener Fettarten (Quelle: DGE)
Fettart
Rauchpunkt
Butter
ca. 175 °C
Butterschmalz
ca. 200 °C
Erdnussöl
200–235 °C
Kokosfett
185–205 °C
Maiskeimöl
ca. 200 °C
Margarine
ca. 175 °C
Olivenöl
230 °C
Natives Olivenöl extra
130–180 °C
Palmöl
ca. 220 °C
Sojaöl
234 °C
Sonnenblumenöl
210–225 °C
Weizenkeimöl
ca. 135 °C
Zum Braten Öle mit einfach ungesättigten Fettsäuren
Empfohlen wird von Ernährungswissenschaftlern ein Öl, das folgende Eigenschaften mit sich bringt:
viele einfach ungesättigte Fettsäuren
wenig gesättigte Fettsäuren
wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren
"Allgemein sollten die Fette und Öle einen geringen Anteil an gesättigten und hoch ungesättigten Fettsäuren wie z. B. Linolensäure haben, weil deren Oxidationsanfälligkeit sehr groß ist." - DGE
Auf der Seite der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) findet sich auch ein Vergleich der “Fettsäurenzusammensetzung” verschiedener Speiseöle. Olivenöl schneidet hier überdurchschnittlich gut ab.